Kein Beckenbodentraining ist meiner Meinung nach so nachhaltig und ganzheitlich spürbar, wie das Training nach der CANTIENICA® -Methode. In diesem Blogartikel möchte dir 3 Gründe nennen, warum ich nicht mehr auf das CANTIENICA® -Beckenbodentraining verzichten möchte und warum auch du sie in deinen Alltag integrieren solltest.
Bevor ich zu den Gründen kommen, hier noch ein kurzer Einblick, wie ich die Methode kennen und lieben gelernt habe
Lange Zeit wusste ich nicht, wie wichtig und gewinnbringend Beckenbodentraining ist, bevor ich das CANTIENICA® – Rückentrainingsprogramm kennengelernt habe. Ich hatte Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule und bin bei meiner Suche nach einer nachhaltigen Hilfe und Anleitung zur Selbstheilung auf die CANTIENICA® -Methode gestoßen.
Meine ersten Trainingsstunden buchte ich also aufgrund meiner damaligen Rückenbeschwerden. Das Becken stand im Training von Anfang an mit im Fokus. Ich vertraute meiner CANTIENICA® -Instruktorin und stellte die Anleitungen niemals in Frage. Wunderte mich dennoch über den schnellen Erfolg, meine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen.
Ich lernte nicht nur, dass die Stärkung meines Beckenbodens für mehr Stabilität sorgt, vielmehr auch, dass die Entspannung des Beckenbodens genauso wichtig ist. Die Balance ist ausschlaggebend. Ich tauchte regelrecht in mein Becken ein. Entwickelte Vertrauen in meine Körperintelligenz.
Ich lernte schnell: Beckenbodentraining und Rückentraining sind ein Team!
Warum ich dir das CANTIENICA®-Beckenbodentraining von Herzen empfehlen kann:
Grund 1: Du weißt was zu tun ist, wenn du mal dringend “musst” und keine Toilette in Reichweite ist.
Eine volle Blase kann Panik auslösen, wenn du z.B. in einen Stau stehst oder du im Supermarkt an der vermeintlich endlosen Schlange an der Kasse stehst.
Vielleicht erinnerst du dich gerade beim Lesen an eine eigene Situation. Was hast du gemacht, als du dringend eine Toilette benötigt hast? Pobacken zusammengekniffen? Beine überkreuzt? Hand in den Schritt gelegt und gegen die Harnröhre gedrückt? Bist in völliger Anspannung und Verspannung gelandet und wusstest in der Panik absolut nicht mehr, was zu tun ist?
Die Lösung ist so einfach. Wohlspannung ist die Antwort. Was meine ich damit? Hier kommt meine Geschichte:
Ich war auf der Autobahn unterwegs, hatte noch eine Weile zu fahren und stand im Stau! Meine Blase meldete sich an. Der Wunsch auf Toilette zu gehen wurde immer stärker. Ich habe mich völlig verspannt und die Pomuskeln zusammengedrückt. Ich konnte mich schlecht konzentrieren und Verzweiflung machte sich breit.
Okay Petra. Jetzt mal ganz ruhig. Alles ist gut. Du bist CANTIENICA® -Instruktorin. Wende einfach das an, was du kannst.
Ich ließ meine äußere Muskulatur los, entspannte also meine Pomuskeln und meine Oberschenkelmuskulatur und aktivierte über meine Sitzhöcker die Tiefenmuskulatur im Becken, den Levator ani. Sitzhöcker zueinander pulsieren lassen, nennen wir Instruktoren diese einfache Übung. Ich stelle mir dabei gerne eine Erbse vor, wie sie zwischen meinen Sitzhöcker schwebt und diese möchten sich zu der Erbse hin bewegen. Von den Innenseiten her. Bei dieser Vorstellung wird vermieden (vermeide ich zumindest), dass die Pomuskeln anspringen. Ich spannte mein Zwerchfell auf, so das der Brustkorb bündig über mein Becken stand, aktivierte meine Sanduhrmuskeln und atmete gleichmäßig. Dabei wird automatisch der untere Rücken lang und der Druck auf die Blase nimmt schon durch die Körperhaltung ab. Das Brustbein in der Vorstellung ebenfalls aufgerichtet wahrnehmen und lang zum Schambein denken. Hört sich verrückt an? Ist es aber nicht. Es funktioniert.
Das war alles. Es darf leicht sein. Die Wahrnehmung zwischen Anspannung und Entspannung, also die Wohlspannung, ist die Lösung. Alles blieb trocken und ich kam ohne Stress am Ziel an.
Wenn du weisst, dass eine volle Blase dich schnell stresst, kann ein Blasentraining hilfreich. Hier ein paar Tipps für dich:
- bei Harndrang den Urin einfach laufen lassen. Kein rauspressen. Die Blase entleert sich von ganz alleine. (Restharnbildung muss ärztlich abgeklärt werden).
- nicht vorbeugend oder in zu kurzen Abständen auf Toilette gehen. Die Blase kann durch dieses Verhalten regelrecht darauf „trainiert“ werden, schon bei einer geringen Füllung auf sich aufmerksam zu machen
- die Blase an einen zeitlichen Rhythmus gewöhnen
- bleib entspannt und fall nicht in einen Panikmodus, wenn du “musst” und nicht sofort eine Toilette in der Nähe ist
Grund 2: Deine Körperhaltung wird nachhaltig positiv beeinflusst
Eine aufrechte Körperhaltung ist natürlich, aber nicht selbstverständlich.
Körperliche sowie seelische Schmerzen lassen den Körper zusammensinken. Angst oder Trauer beugen deine Wirbelsäule (und dich). Scham lässt dich nach unten blicken und das Brustbein einfallen. Wenn Dauerschmerzen deinen Alltag begleiten, resultiert daraus oftmals eine Schonhaltung, die wiederum neue Körperschmerzen beschert.
Auch Hilfsmittel, z.B. Gehhilfen, die nicht richtig eingestellt sind, können zu einem runden Rücken führen. Und über die Körperhaltung bei der Smartphone-Nutzung muss ich gar nicht erst anfangen.
Es zeigt sich auch, dass lebendige, aufrichtige zwischenmenschliche Beziehungen für Haltung sorgen. Wenn ich also gehört und wahrgenommen werde, komme ich auch in die Aufrichte. Ist das nicht wundervoll?
Wenn du dich aufrichtest, entlastest du deine Wirbelsäule. Dein Becken sorgt in der Aufrichtung für eine optimale Ausrichtung deines Skeletts und sorgt für eine gute Balance im Körper. Körperliche Schmerzen werden so vorgebeugt.
Beckenbodentraining bzw. Haltungstraining ist niemals nur eine körperliche Angelegenheit. Seelische Faktoren beeinflussen unsere innere und äußere Haltung ebenfalls. Deine Haltung trägt auch dazu bei, wie Menschen dich wahrnehmen.
Wenn du dich aufrichtest, zeigst du (innere und äußere) Haltung. Manchmal kann Haltung einnehmen, auch Ent-Haltung bedeuten. Vielleicht magst du darüber nachdenken.
Grund 3: Ein gestärkter Beckenboden führt zu mehr Lust und steigert das Empfinden beim Sex
Ein schöner Nebeneffekt des CANTIENICA® -Beckenbodentraining, ist die Steigerung des Lustempfindens beim Sex. Mit Partnerin/Partner oder alleine. Ist dein Beckenboden nicht gut in Form, kann Sex unangenehm werden und sogar Schmerzen verursachen. Kurzum, es macht Sinn, dass du lernst deinen Beckenboden bewusst anzuspannen und zu entspannen. Wichtig ist zu verstehen, das es die MuskelKRAFT ist, die wir wollen. Nicht die permanente Anspannung. Je höher deine Anspannung (in den Beinen, Armen Kiefer, Beckenboden) beim Sex ist oder du gar die Luft anhältst, desto schwerer fällt es dir loszulassen und zu genießen. Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung führt zum Glück. Finde deine Wohlspannung.
Jetzt brauchst du nur noch die richtige Anleitung zum Beckenbodentraining. Ziel ist, den Musculus levator ani zu spüren und zu trainieren. In die Kraft zu bringen. Diese innere dritte Beckenbodenschicht liegt über der zweiten Schicht und spannt sich zwischen den Sitzhöckern, Schambein und Steißbein auf.
Die zweite mittlere Schicht, liegt wie ein aufgespanntes Dreieck im vorderen Beckenbereich und verbindet Sitzhöcker und Schambein.
Die äußere Beckenbodenmuskulatur, also die erste Schicht, bildet eine liegende 8 und umfasst bei Frauen die Scheide, Kllitoris und Anus. Am Damm kreuzen sich die Muskeln. Werden die Schließmuskeln zu stark beansprucht, können Beschwerden beim Sex auftreten oder sich verschlimmern. Denn die Schließmuskeln sollen sich öffnen und schließen können. Nicht mehr und nicht weniger. Für mehr Lustgefühl sind sie definitiv nicht zuständig. Also, bitte keinen Urinstrahl anhalten beim Wasserlassen, keine Schamlippen zusammenpressen und keine Scheide hochziehen ( habe ich persönlich noch nie verstanden, denn es gibt keine Muskeln, die eine Scheide hochziehen können) oder Pobacken zusammenkneifen, sondern mit den Sitzhöckern pulsieren (wie bei 1 beschrieben).
Diese veralteten Trainingsanleitungen helfen definitiv nicht. Und die Frauen verlieren die Lust am Training, da der Erfolg ausbleiben wird.
In der Darstellung sind die drei Schichten realistisch in das kleine Becken eingefügt. Der Levator Ani bildet die innerste Schicht, die eigentliche Beckenbodenschale, in der die Organe des Unterleibes liegen. So sieht der Levator Ani aus, wenn er trainiert ist. Erschlafft hängt er durch.
© Bild & Text Benita Cantieni | CANTIENICA AG | Illustration Ernst Gramper
Also, erforsche deinen Beckenboden, probiere aus, trau dich zu fragen. Mit dem Training nach der CANTIENICA® -Methode spürst du schnell, was ich meine. Vielleicht probierst du es einfach aus. Vielleicht stimmst du mir gerade zu, weil du bereits Erfahrung mit dem Training hast. Wie auch immer, der AHA-Effekt wird dich erreichen.
Und vergiß nicht: Du möchtest einen starken Beckenboden! Niemals einen verspannten! Eine Balance zwischen Stabilität und Leichtigkeit ist hier gefragt.
Alles Liebe
Deine Petra